Berufseinstieg

Das solltest du bei der Wahl deiner Krankenkasse beachten

Die perfekte Krankenversicherung kannst du dir nicht ertindern. Es lohnt sich, das Kleingedruckte zu lesen.

Erinnert ihr euch noch an den Augenblick, in dem ihr euch zum ersten Mal so richtig erwachsen gefühlt habt? Für jede:n von uns war das ein ganz anderer Moment. Als euch die Schulleitung das Abschlusszeugnis überreicht hat. Oder als ihr euch vom elterlichen Nest verabschiedet und die erste Nacht in den eigenen vier Wänden verbracht habt. Klar, diese Vorstellungen an das Erwachsenenleben waren toll: frei und unabhängig, mit selbstverdientem Geld auf dem Konto.

Bittersüß ist dagegen die Realität, die dich spätestens einholt, wenn dir auf Instagram Videos zur Altersvorsorge vorschlagen werden. Wie sich das Erwachsensein wirklich anfühlt, das darfst du jetzt lernen. Aber in diesem Fall ist es nicht notwendig, bei A wie Altersvorsorge anzufangen. Wir beginnen mit V. V wie Versicherungen. Und als wirklich erste Amtshandlung solltest du dich um deine Krankenversicherung kümmern, denn die ist gesetzlich verpflichtend. Wer oberhalb der Minijobgrenze verdient ist versicherungspflichtig, spätestens aber mit 25 musst du dich selbst krankenversichern. Wenn du eine Dienstpflicht leistest, kann sich diese Grenze auch nochmal nach hinten verschieben. Bei der Wahl der Krankenversicherung solltest du nicht nur auf den Jahresbeitrag achten. Welche Leistungen bei einer Krankenkasse besonders für Berufseinsteigende interessant sind und worauf du sonst noch ein Auge haben solltest, haben wir für dich recherchiert.

Privat oder gesetzlich?

Die gute Nachricht: Wahrscheinlich musst du diese Entscheidung nicht treffen. Selbst wenn du während des Studiums bei einer privaten Krankenkrasse versichert warst, kannst du erstmal nicht mehr zwischen einer privaten und gesetzlichen Versicherung wählen. Dafür sorgt die Jahresarbeitsentgeltgrenze oder auch Versicherungspflichtgrenze. Wenn dein Jahresgehalt diese Grenze übersteigt, du hauptberuflich selbstständig oder freiberuflich tätig sein möchtest oder ein Referendariat absolvierst, bist du nicht verpflichtet, dich gesetzlich versichern zu lassen – und kannst dich auch privat versichern.

Check die Extra-Leistungen

Der Gesetzgeber verpflichtet die Krankenkassen nur zu wenigen Vorsorgeuntersuchungen bei unter 30-Jährigen. Ist ja auch klar: Je älter wir werden, um so wichtiger werden die Vorsorgeuntersuchungen. Mit extra Angeboten können dich die Krankenkassen locken.

Du musst entscheiden, was dir wichtig ist. Hatte eine Person aus deiner Familie Hautkrebs? Dann könnte zum Beispiel ein regelmäßiges Hautkrebsscreening wichtig für dich sein. Planst du einen Aufenthalt im Ausland? Vielleicht ist für dich dann interessant, ob die Krankenkasse Reiseschutzimpfungen übernimmt. Weitere Extras, auf die du achten kannst, sind eine professionelle Zahnreinigung und vergünstigter Zahnersatz. Wenn du dich für Osteopathie, Akupunktur oder andere alternative Heilmethoden interessierst, lohnt es sich ebenfalls den Leistungskatalog der Krankenkassen zu checken – hier gibt es große Unterschiede.

Nach Spartarifen Ausschau halten

Einige Krankenkassen bieten Spartarife an, bei denen du eine Prämie erhältst, wenn du keine oder nur bestimmte Leistungen in Anspruch nimmst. Bei der Techniker Krankenkasse wird dir zum Beispiel mit dem TK-Tarif Select sofort eine Prämie ausgezahlt, wenn du auf  ausgewählte  Leistungen verzichtest. Du entscheidest individuell, welche der möglichen Leistungen das sind. Brauchst du wider Erwarten doch eine dieser Leistungen, übernimmst du einen kleinen Selbstbehalt. Also eine Beteiligung, die aber auf einen maximalen Betrag begrenzt ist. Vorsorgeuntersuchungen kannst du übrigens auch bei Spartarifen ohne Gefahr für deine Prämie weiter in Anspruch nehmen. Deinen Stempel für das Zahnarzt-Bonusheft kannst du dir also trotzdem noch abholen.

Weiter punkten

Klar freut sich deine Krankenkasse, wenn du fit bist, und deshalb belohnt sie dich dafür. In so genannten Bonusprogrammen kannst du dir Bargeldprämien oder Gutscheine sichern, wenn du regelmäßig zum Zahnarzt gehst oder aktiv in einem Sportverein bist. Am einfachsten geht das mit TK-Fit, mit der App punktest du im Alltag schon für jede Bewegung. TK-Fit lässt sich mit dem Schrittzähler deines Handys oder einem anderen Fitnesstracker verbinden. 60.000 Schritte, 40 Kilometer Radfahren oder beides in Kombination schaffst du locker in der Woche? Bei der TK kannst du dir damit schon Gutscheine von Partnern oder 10 Euro verdienen.

Wenn du es bis hierhin geschafft hast, dann wirst du sicher schon einige Websites von Krankenversicherungen besucht haben. Hast du dort schnell alle Infos gefunden, die du gesucht hast? Extrapunkte verdienen eine App mit Login-Funktion für Mitglieder und guter Telefonservice. Dein letzter Test: Nimm den Hörer in die Hand und ruf die Krankenkasse deiner Wahl an. Der Service spricht dich an? Dann herzlichen Glückwunsch: Du hast deine perfekte Krankenversicherung gefunden.

 

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