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Vermögensverwaltung

Das Risiko im Auge behalten

Viele Anleger spekulieren beim Investieren allein auf die Rendite - und vernachlässigen das Risiko. Mit einer modernen Portfolio-Steuerung lässt sich dieser Fehler vermeiden.  


Aus vergangenen Risiken lassen sich an der Börse wertvolle Schlüsse für künftige Risiken ziehen. (Bild: Pixabay)

Kämen Sie beim Fußball auf die Idee, die Tore der eigenen Mannschaft zu zählen, die des Gegners jedoch zu ignorieren? Nein, ganz sicher nicht. Denn die Folgen wären absurd, weil Ihnen eine 3:5-Niederlage plötzlich lieber wäre als ein 2:1-Sieg.

Erstaunlicherweise machen viele Menschen bei der Geldanlage aber genau das: Sie fokussieren sich derart auf die Rendite, dass sie das Risiko völlig vernachlässigen. Wenn der Dax um acht Prozent gestiegen ist, das eigene Portfolio hingegen nur um sechs Prozent - dann empfinden manche Anleger das als enttäuschend. Dabei kann es sehr gut sein, dass die sechs Prozent mit einem viel geringeren Risiko erwirtschaftet wurden als die acht Prozent, das eigene Portfolio also bei Lichte betrachtet besser abgeschnitten hat als der Dax. 
 
Tatsächlich ist die entscheidende Kennzahl an den Kapitalmärkten nicht die absolute Rendite, sondern die Rendite gemessen am Risiko, auch "risikoadjustierte Rendite" genannt. Es gibt allerdings ein Problem: Das Risiko an der Börse lässt sich nicht so leicht ermitteln - anders als beim Fußball die Gegentore, die jeder problemlos mitzählen kann. Wer das Risiko an den Finanzmärkten beurteilen will, muss ​Kennzahlen​ wie den Value-at-Risk, den Maximum Drawdown oder die Volatilität bestimmen. 
 
Diese Größen sind vielen Anlegern nicht geläufig. Die Volatilität etwa zeigt, wie sehr der Wert eines Portfolios im Laufe der Zeit nach oben und unten ausschlägt: Je stärker dabei die Streubreite, desto größer das Verlustrisiko.

Die risikoadjustierte Rendite  ist also dann besonders hoch, wenn das Portfolio ohne große Schwankungen im Wert steigt. 
 
Renditeprognosen sind Glückssache 
 
Das Risiko stärker in den Blick zu nehmen ist noch aus einem anderen Grund ratsam: Die meisten Ökonomen sind sich heutzutage einig darin, dass Renditen nicht vorhersagbar sind. Das Risiko ist dagegen mit einer höheren Treffsicherheit prognostizierbar.

Schon Mitte der 1960er Jahre begründete der Nobelpreisträger Paul Samuelson, warum vergangene Renditen keinen Aussagegehalt für künftige Erträge liefern: "Wenn man sicher sein könnte, dass ein Preis steigen wird, wäre er bereits gestiegen." Eine Wette auf die künftige Preisentwicklung einer Aktie oder eines Index gleicht in etwa einem Münzwurf. Ob man falsch oder richtig liegt, ist keine Frage der richtigen Analyse, sondern schlichtweg Glückssache. Eine Fülle empirischer Studien hat dieses Postulat bis heute immer wieder belegt. 
 
Anders ist es mit dem Risiko. So entdeckte der Mathematiker Benoît Mandelbrot - ein Zeitgenosse Samuelsons - ebenfalls schon in den 1960ern, dass die Volatilität an den Börsen wiederkehrende Muster aufweist. Sprich, auf große Ausschläge folgen häufig weitere große Ausschläge. Und auf kleine Schwankungen oft weitere kleine. Das heißt: Aus den vergangenen Risiken lassen sich Schlüsse für künftige Risiken ziehen, natürlich nicht mit absoluter Sicherheit, aber doch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, die besser ist als die eines Münzwurfs. 
 
Auf den bahnbrechenden Erkenntnissen Mandelbrots aufsetzend, entwickelten Finanzökonometriker wie der Nobelpreisträger Robert Engle später Modelle zur systematischen Prognose von Risiken am Kapitalmarkt. Dadurch - und durch entsprechende Rechenpower - ist es heutzutage möglich, künftige Volatilitätsverläufe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu erkennen und die Risiken in den Portfolios in nachhaltigen Abschwungphasen besser abzumildern. 
 
Gleichwohl: Bis vor wenigen Jahren waren solche hochkomplexen Strategien professionellen Investoren vorbehalten. Erst durch die sogenannte Fintech-Revolution ("Fintech" steht für "Finanztechnologie") wurde es möglich, auch die Portfolios von Kleinanlegern nach modernsten Prämissen zu steuern. Der größte Anbieter am deutschen Markt ist das Münchner Unternehmen Scalable Capital​, das - obwohl erst 2016 mit seiner Vermögensverwaltung an den Markt gegangen - schon jetzt Kundengelder im Umfang von mehr als einer Milliarde Euro verwaltet.

"Wir setzen ganz dezidiert auf dynamisches Risikomanagement", sagt Scalable-Mitgründer Professor Dr. Stefan Mittnik, der an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Finanzökonometrie lehrt und dem dortigen "Center for Quantitative Risk Analysis" vorsteht. Denn: "Unsere Anleger sollen möglichst auch dann gut schlafen können, wenn es an der Börse mal nachhaltig bergab geht. Unser Anspruch lautet also: Die Portfolios sollen auf lange Sicht überdurchschnittliche risikoadjustierte Renditen abwerfen." 
 
Kaum Rendite ohne Risiko 
 
Wie viel Risiko der Anleger eingehen will - das entscheidet er selber. Auf Basis eines individuell analysierten Profils bietet Scalable Capital seinen Kunden insgesamt 23 Risikokategorien. Diese weisen jeweils eine konkrete Verlustwahrscheinlichkeit auf, basierend auf dem sogenannten Value-at-Risk (VaR).

Ein Beispiel: Ein VaR von 15 Prozent bedeutet, dass das Portfolio des Anlegers binnen eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent nicht mehr als 15 Prozent verliert. Im Schnitt kann es also alle 20 Jahre zu einem Jahresverlust von über 15 Prozent kommen.

Je nach Betrachtungszeitraum kann der deutsche Leitindex Dax ein Mehrfaches dieses Verlustrisikos aufweisen, was jedoch vielen Anlegern nicht klar ist, da ihnen eine solche Risikotransparenz bisher verwehrt war. "Durch unsere ​Risikoanalyse​ ist es uns möglich, für jeden Anleger ein maßgeschneidertes Portfolio anhand seiner Risikovorgabe zu managen", sagt Experte Mittnik. 
 
Was dabei wichtig ist: Das Risiko zu optimieren heißt nicht, es zu minimieren. Denn die alte Erkenntnis, dass es ganz ohne Risiko auch kaum Rendite gibt, gilt auch in Zeiten hochkomplexer Portfoliosteuerung. Professor Mittnik hat hierzu eine interessante Beispielrechnung parat: Ein Anleger, der 1968 umgerechnet 10.000 Euro auf einem Sparkonto anlegte, verfügte 2018 (also ein halbes Jahrhundert später) nach Abzug der Teuerung nur noch über 9.235 Euro.

Der Grund: Die Inflationsrate war im Schnitt der vergangenen 50 Jahre etwas höher als die durchschnittliche Verzinsung eines Sparguthabens bei einer deutschen Bank. Wer 1968 hingegen die gleichen 10.000 Euro in ein durchschnittliches Portfolio deutscher Aktien investierte, kam ein halbes Jahrhundert später auf ein Vermögen von 86.000 Euro (ebenfalls inflationsbereinigt und ohne Berücksichtigung von Steuern und Gebühren).

Für Mittnik steht darum fest: "Für den langfristigen Anlageerfolg ist eine gewisse Risikobereitschaft erforderlich. Sie darf aber nicht überstrapaziert werden." 
 

Über Scalable Capital:

Scalable Capital wurde 2014 gegründet und ging Anfang 2016 mit seiner Vermögensverwaltung in Deutschland an den Start. Heute betreut das Fintech aus München und London ein Kundenvermögen von mehr als einer Milliarde Euro. Seit 2017 hält der Finanzkonzern BlackRock einen signifikanten Minderheitsanteil an Scalable Capital. Zudem arbeitet das Unternehmen mit Siemens Private Finance und der Direktbank ING zusammen. Für seine Kunden verwaltet Scalable Capital global diversifizierte ETF-Portfolios auf Basis seiner eigens dafür entwickelten Risikomanagement-Technologie.

Risikohinweis:

Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Kapitalanlage kann fallen oder steigen. Es kann zu Verlusten des eingesetzten Kapitals kommen. Bitte beachten Sie hierzu die Hinweise auf der Scalable-Capital-Website.

 

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